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Wohnungsbaugesellschaft Villingen-Schwenningen mbH

Alexa zieht bald in „SperberFair“ ein

Alexa zieht bald in „SperberFair“ ein

wbg zeigt, wie die Wohnung der Zukunft
mit Smart Home aussieht

Mit dem Smartphone mal schnell elektrische Geräte in der Wohnung steuern, eine schicke Beleuchtung zaubern oder die passende Musik aussuchen: Die wbg richtet den Blick in die Zukunft und plant beim Neubauprojekt „SperberFair“ eine Musterwohnung einzurichten, die auf dem aktuellsten Stand in Sachen Smart Home sein wird. Wir sprachen mit wbg-Geschäftsführer Rainer Müldner sowie mit Regionalverkaufsleiter Frank Bauch und Systemvertriebler Günther Mechler von der planenden und beratenden Firma Alexander Bürkle GmbH & Co. KG über das Projekt.

Warum richtet die wbg diese Smart Home
Musterwohnung ein?

Rainer Müldner: Auch die Wohnungsbaugesellschaft muss sich mit der Zukunft beschäftigen und den Entwicklungen stellen. In einem der Wohnblöcke unseres Projektes „SperberFair“ entsteht deshalb eine Art „Wohnlabor“, dort wollen wir zeigen, was heute unter dem Begriff Smart Home möglich ist. Es geht bei diesem Wohnlabor darum aufzuzeigen, wie man beim Wohnen die Begriffe konservativ und innovativ zusammenführen kann. So etwas ist im Mietwohnungsbau bislang doch eher ungewöhnlich.

Wie muss man sich diese Wohnung der Zukunft
vorstellen?
Rainer Müldner
: Wir werden die Musterwohnung vollständig mit Geräten und schicken Möbeln ausstatten. Es kommt Unterhaltungselektronik rein, auch Alexa zieht natürlich mit ein. Geplant ist, die Wohnung ab Mai oder Juni ein halbes Jahr lang der Öffentlichkeit zu präsentieren. Danach wollen wir einen Mieter finden, der technikaffin ist und Spaß an einer solchen Wohnung hat.

Frank Bauch: Die Wohnung wird technisch so eingerichtet, dass wir Besuchern zeigen können, was rund um das Thema Smart Home derzeit möglich ist. Von der Beleuchtung über den Rollladen bis hin zum Mikrowellenherd, den man beispielsweise über das Smartphone steuern kann. Das Schöne daran ist auch, man kann alles verknüpfen, ergänzen und umbauen. Ganz wie es dem Mieter gefällt.

Welchen Vorteil bringt den Mietern Smart Home?
Frank Bauch: Smart Home soll das Leben für alle Altersgruppen komfortabler machen. Die Bedienung der Software ist relativ einfach und kann auch von älteren Menschen mühelos gemeistert werden.

Kann Smart Home auch in Bestandswohnungen
eingebaut werden?

Günther Mechler: Ja, wenn bei bestehenden Wohnungen keine Möglichkeit besteht Kabel nachzuziehen, gibt es eine Lösung mit dem Fabrikat digitalSTROM. Natürlich ist es besser, wenn man gleich bei Neubauten die entsprechenden Leitungen und Rohre verlegen kann. Bei Smart Home kommt das sogenannte KNX-System zum Einsatz. Dies ist ein internationaler Standard in der Gebäudeautomation. Grundlage ist hier die sogenannte KNX-Busleitung. Dieses grüne Kabel wird bei einem Neubau oder einer Renovierung zusätzlich zur herkömmlichen Stromleitung verlegt. Damit werden die verschiedenen Elemente der Haustechnik vernetzt. Hinzu kommen Sensoren, Aktoren (Melder) und Displays.

Wirkt sich Smart Home auch auf die Mieten aus?
Rainer Müldner: Bei Smart Home wird oft von High- End-Wohnungen gesprochen, die sich nur Top-Verdiener leisten können. Für uns als wbg geht der Weg in eine andere Richtung. Wir streben sozusagen die “Volkswohnung“ an und wollen die Smart-Home-Technologie allen zugänglich und für alle bezahlbar machen. Smart Home kann flexibel installiert werden, je nachdem, was sich ein Mieter leisten kann und will. Oft reicht es schon, Teilbereiche umzusetzen. Ich denke jedoch, dass Smart
Home irgendwann Standard sein wird. Schließlich wissen wir nicht, ob wir künftig nicht irgendwann mal wieder Werbung für unsere Wohnungen machen müssen. Damit wir am Mark attraktiv sind, müssen wir jetzt die
Weichen stellen, um schwierige Phasen zu überstehen.

Günther Mechler: Früher war eine KNX-Installation oft sehr viel teurer als eine Standard-Installation, das ist heute bei weitem nicht mehr so. Wenn man den Komfort und die Ersparnis dagegen setzt, beispielsweise beim Heizen, hat man innerhalb relativ kurzer Zeit die Mehrinvestitionen wieder drin.

Welchen Vorteil bringt den Mietern Smart Home?
Rainer Müldner: Smart Home soll das Leben für alle Altersgruppen erleichtern. Man kann nicht nur Elektrogeräte und das Licht steuern. Ein Zusatznutzen ist für unsere älteren Mieter, dass man angezeigt bekommt,
wenn vergessen wurde ein Fenster zu schließen oder den Herd auszuschalten. Der Mieter kann zum Beispiel jederzeit am Computer abrufen, wie viel Wasser, Stromund Energie er verbraucht hat. Ich bin dafür, dass der Energieverbrauch in einer Wohnung sofort ablesbar ist, wie bei einem Auto, und nicht erst nach einem Jahr.

Wie kam der Kontakt zur Firma Alexander Bürkle
zustande?
Rainer Müldner
: Da wir selbst nicht die Expertise für dieses Thema im eigenen Hause verfügen, war es wichtig, einen Partner zu finden, der ein Gesamtpaket anbieten kann. Da hat sich die Firma Bürkle in Freiburg eindeutig angeboten.

Frank Bauch: Wir beschäftigen uns seit etwa drei Jahren mit dem Thema Smart Home im Bereich Wohnungsbau. Unser Ziel ist es nicht nur, den Lebensraum Wohnung aufzuhübschen. Mit unserer eigenen Software „Terminal“ können wir die Wohnung in Sachen Smart Home nach den Wünschen der Kunden planen und konfigurieren. Ferner ist es per „Klick“ auch möglich, zwischen den einzelnen Techniken und Oberflächen im Schalterbereich zu wechseln. Wir freuen uns natürlich, dass wir bei diesem spannenden Projekt am Start sind und werden die wbg vom Legen der Rohre bis über die Fertigstellung der Musterwohnung hinaus begleiten. Genauso wie die wbg wollen auch wir Smart Home nach vorne bringen und das Leben für die Menschen schöner, komfortabler und „smarter“ machen.

Günther Mechler: Wir haben der wbg das Thema bei einem Treffen präsentiert. Dort war man sehr offen und an Neuem interessiert, das erleben wir nicht oft – die besten Voraussetzungen für eine Erfolgversprechende Kooperation also.

Wie sieht es aus mit dem Thema Datenschutz?
Rainer Müldner: In einer Smart-Home-Wohnung entstehen natürlich sehr viele Nutzungsdaten. Beispielsweise kann man sehen, wie oft der Kühlschrank aufgemacht wurde. US-amerikanische Datensammler, also Unternehmen wie Google oder Apple, interessieren sich sehr für die Daten von Mietern und wollen in diesem Segment Fuß fassen und in den Smart-Home-Markt reinkommen. Die deutsche Wohnungswirtschaft muss sich irgendwann fragen, wem diese Daten eigentlich gehören. Wollen wir, dass andere mit den Daten unserer Kunden Geld verdienen, oder wollen wir die Daten verwalten? Zunächst muss dafür gesorgt werden, dass die Datenhoheit beim Mieter liegt. Er kann immer noch sagen, ob er etwas dagegen hat, dass sein Nutzungsverhalten gemessen wird. Auf Verbandsebenen gibt es Gespräche, eigene Plattformen zur Erfassung dieser Daten zu schaffen. Die Verhinderung von Daten-Missbrauch hat eine große Priorität. Aber wir werden hier Antworten geben müssen. Klar ist: Smart Home wird kommen, ob wir wollen oder nicht.

Günther Mechler: Ich vergleiche Smart Home und Alexa gerne mit Smartphones. Auch dort geben wir laufend Daten preis, haben es die ganze Zeit bei uns und legen es nicht draußen vor der Wohnung ab.